Radiohead | In Rainbows
Als „In Rainbows“ 2007 erschien, markierte es einen Wendepunkt in der Entwicklung von Radiohead und der gesamten Musikindustrie. Das Album wurde nach einem bis dahin unerreichten „Zahl-was-du-willst“-Modell veröffentlicht und revolutionierte damit die Art und Weise, wie Musik ihr Publikum erreichen konnte. Doch über den Veröffentlichungszeitpunkt hinaus ist es die Musik selbst, die bis heute nachwirkt. Mit ihrem warmen, unmittelbaren und zutiefst menschlichen Klang brachte „In Rainbows“ die experimentelle Ader der Band mit einem intimeren, emotionalen Kern in Einklang.
Während frühere Alben wie „Kid A“ und „Amnesiac“ nach Abstraktion strebten, wirkt „In Rainbows“ greifbarer. Die Gitarren pulsieren und schimmern, die Rhythmen sind lebendig und flexibel, und Thom Yorkes Gesang hat einen direkten, zugleich verletzlichen und selbstbewussten Ton. Songs wie „Nude“, „Reckoner“ und „All I Need“ entfalten sich mit einem Gefühl von Weite, während „15 Step“, „Bodysnatchers“ und „Jigsaw Falling Into Place“ die dynamische Unterströmung liefern, die das Album ständig in Bewegung hält. Das Ergebnis ist ein Werk, das sorgfältig komponiert und doch mühelos fließend wirkt.
Heute gilt „In Rainbows“ oft als eines der besten und einflussreichsten Alben von Radiohead. Es bildet eine wichtige Brücke in ihrem Werk und vereint die vielschichtigen Experimente der frühen 2000er-Jahre mit dem raffinierten, atmosphärischen Songwriting, das sich auf „The King of Limbs“ und „A Moon Shaped Pool“ fortsetzte. Die Stärke und Bedeutung des Albums liegen nicht nur in den Diskussionen, die es über die Zukunft der Musik anregte, sondern auch in seinem zeitlosen Klang: warm, fesselnd und auf subtile Weise transformierend. Ein Album, das mit jedem Hören neue Facetten offenbart.